Biochemische Wirkung von Creatin | Body-Xtreme 

Donnerstag, 18 01 2007

Biochemische Wirkung von Creatin

Hinsichtlich der ständig wachsenden Popularität von creatinhaltigen Supplementen, die nun in Drogerien sogar der breiten Masse zugänglich gemacht werden, nehme ich diesen Artikel zum Versuch eine Einführung zum Thema zu geben und massentauglich die biochemischen Prozesse, die hinter der offensichtlichen Wirkung einer Creatineinnahme stehen, etwas zu beleuchten.

Der Begriff Creatin wird abgeleitet von dem griechischen Wort kreas = „Fleisch“, da es sich besonders konzentriert im Muskelfleisch findet.

Die Herkunft dieses Wortes gibt bereits erste Hinweise auf sein Vorkommen und damit seine funktionelle Bedeutung im Körper: Bei Creatin(phosphat) handelt es sich grob gesagt um einen Reservespeicher zur Auffüllung des eigentlichen (primären) Energiespeichers ATP im Skelettmuskel.

ATP ist an allen energieverbrauchenden biochemischen Prozessen im Körper universell beteiligt, so auch an der Kontraktion des Muskels. Hier wird es benötigt, um das schrittweise Gleiten der einzelnen „Fasern“ des Muskels zu gewährleisten. Ist kein ATP mehr vorhanden macht der Muskel schlapp, es folgt also Muskelversagen. Um dieses Problem möglichst lange herauszuzögern, steht dem Körper in Form des Creatin(phosphats) eine Notfallreserve zur Verfügung, die bei hoher Beanspruchung genutzt wird. Dabei wird unter Abbau des Creatins sehr schnell und direkt im Muskel wieder neues ATP zur Kontraktion gebildet. Ein Vorgang, der einige weitere Wiederholungen ermöglicht.

Steigert man durch zusätzliche Einnahme von Creatin-Monohydrat also den körpereigenen Vorrat an Creatin im Muskel, so erhöht sich die Kraftleistung nach dem gerade beschriebenem Prinzip.

Wie überall im Leben stellt auch in der Chemie das Gleichgewicht einen besonders angenehmen und günstigen Zustand dar. Auf genau dieser Tatsache basiert der biochemische Prozess der zu der sehr schnellen Massenzunahme bei Creatinsupplementierung führt: Die sog. Osmose. Jede „Muskelzelle“ wird umgeben von einer Zellmembran, die zwar für Wasser, jedoch nicht für Creatin durchlässig ist (semipermeable Membran). Erinnert man sich daran, dass Creatin vorwiegend in den Muskelzellen vorkommt, so ist klar: Hier herrscht ein Ungleichgewicht der Creatinverteilung zwischen den Muskelzellen und dem umgebenden Raum. Um dieses auszugleichen, sprich die gleiche Menge Creatin pro Liter Flüssigkeit sowohl in als auch außerhalb der Zelle zu erreichen, strömt zusätzliches Wasser in die Muskelzelle, auf das die Massen- und Gewichtszunahme zurückzuführen ist.

Auch die bei übermäßigem Verzehr abführende Wirkung lässt sich auf dieses Prinzip zurückführen. Zwischen Darmzellen (wenig Creatin) und Darmlumen (viel Creatin durch Einnahme) entsteht ein Ungleichgewicht der Creatinverteilung. Durch den resultierenden Wassereinstrom von den Darmzellen ins Darmlumen wird versucht, wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Dabei erhöht sich durch das aufgenommene Wasser das Volumen des Stuhles und der Druck auf die Darmwand steigt. Unser Verdauungsapparat reagiert auf diese Drucksteigerung mit erhöhter Darmbewegung (Motilität) und erleichtert so den Transport des Stuhles. Creatin zählt also zu den osmotisch volumensteigernden Abführmitteln.

Der Autor empfiehlt folgenden Leitfaden zu Creatin ergänzend zu diesem Artikel.


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